Zum Hauptinhalt
Freie Ausbildungsplätze 2024
Karriere-Check
Vorlagen
Stellenmarkt

Pflegeberufe

Pflegeberufe

Die Coronakrise hat jüngst gezeigt, wie unentbehrlich die Berufe in der Pflege für unsere Gesellschaft sind. Hinzu kommt, dass der Mangel an Pflegekräften durch die immer älter werdende Bevölkerung in Zukunft deutlich größer wird. Wenn also deine Leidenschaft darin besteht, kranken Menschen zu helfen, sie zu pflegen und zu unterstützen, dann ist vielleicht eine Ausbildung und ein anschließender Beruf in der Pflege genau richtig für dich.

In diesen Berufen unterstützt du kranke, alte, schwache oder beeinträchtigte Menschen in ihrem Alltag und bei ihren Therapien oder du stehst Ärzten bei Behandlungen zur Seite. Pflegeberufe können sehr erfüllend, aber auch sehr anstrengend, sein. So wirst du oft an Wochenenden oder nachts arbeiten müssen, aber dafür kannst du Menschen helfen oder gar Leben retten.

Pflegeberufe.

Hier findest du eine Übersicht der beliebtesten Ausbildungen im Bereich Pflege.

Das Berufsfeld Pflege ist sehr divers, denn es gibt Menschen in allen Stadien ihres Lebens – von neugeborenen Babys, bis hin zu hundertjährigen Senioren – die pflegebedürftig sein können. Dementsprechend gibt es auch verschiedene Pflege Ausbildungen, die du machen kannst.

Wenn du unter den hier abgebildeten Ausbildungen nicht die passende Pflegeausbildung für dich findest, dann solltest du dich mal in naheliegenden Bereichen wie Medizin, Gesundheit oder Pharmazie umschauen – dort findest du bestimmt was Passendes.

Wichtig!

2020 wurden mit dem Pflegeberufegesetz die Pflegeausbildungen Gesundheits- und Krankenpfleger/in, Altenpfleger/in und Kinderkrankenpfleger/in in eine generalistische Pflegeausbildung mit dem Titel „Pflegefachmann/Pflegefachfrau” zusammengeführt. Du kannst dich aber trotzdem auf die Kinder- oder Altenpflege spezialisieren und diese Pflege Berufe erlernen, das passiert dann in deinem dritten Ausbildungsjahr.

Genauer erklärt: Welche Pflegeberufe gibt es?

Bei dem Anblick der verschiedenen Pflegeberufe und Ausbildungen kann schnell Verwirrung aufkommen, denn einige der traditionellen Ausbildungen in diesem Bereich, von denen du vielleicht schon mal etwas gehört hast (beispielsweise Altenpfleger/in), gibt es so nicht mehr. Welche Pflegeausbildung es nun stattdessen gibt und was das für dich bedeutet, wenn du einen Pflegeberuf machen willst, erklären wir dir in der folgenden Übersicht – inklusive weiteren Informationen zu den verschiedenen Berufen in der Pflege.

! TIPP

Viele der unten genannten Pflegeausbildungen kannst du teils deutlich verkürzen, zum Beispiel wenn du sehr gute Noten bekommst, einen höheren Schulabschluss erreicht hast oder schon erste Berufserfahrungen hast. Mehr Informationen und Antworten auf Fragen hierzu gibt's hier.

Pflegefachmann/Pflegefachfrau

Bei der Ausbildung als Pflegefachmann/Pflegefachfrau handelt es sich um eine sehr neue Pflegeausbildung. Es gibt sie erst seit Januar 2020, sie wurde durch das Pflegeberufegesetz eingeführt. Das Pflegeberufegesetz vereint die Ausbildungen für die Berufe Gesundheits- und Krankenpfleger/in, Altenpfleger/in und Kinderkrankenpfleger/in in einer Ausbildung unter der Bezeichnung „Pflegefachmann/Pflegefachfrau. In dieser dreijährigen Ausbildung wirst du in den ersten zwei Jahren generalistisch in der Pflege ausgebildet. Du kannst dich dann im dritten Jahr auf eine Richtung in der Pflege spezialisieren und, je nach Spezialisierung, deinen Abschluss als:

machen und den jeweiligen Pflegeberuf ausüben.

In dem allgemeinen Teil der Pflegeausbildung werden dir die Grundlagen der Aufgaben in der Pflege beigebracht. Dazu gehören medizinisches Fachwissen wie Anatomie oder Krankheitsbilder, aber auch Einführungen in pflegerelevante Fachbereiche wie Geistes- und Sozialwissenschaften oder Psychologie.

Im praktischen Teil der Pflegeausbildung lernst du, wie du medizinische Behandlungen durchführst (z. B. Blutabnahmen), Ärzten assistierst und mit Patienten umgehst. Außerdem kannst du dich hier schonmal umschauen, in welche Richtung du dich spezialisieren willst. Aufgrund dieser Mischung an Theorie und Praxis solltest du nicht nur mindestens einen Realschulabschluss vorweisen können, sondern auch körperlich fit und belastbar sein und viel Empathie und Einfühlungsvermögen besitzen. Du solltest zudem bereit sein, Nacht- und Wochenendschichten zu leisten. Später kannst du den Beruf ambulant (z. B. in einem mobilen Pflegedienst) oder stationär (z. B. in einer Klinik oder einem Krankenhaus) ausüben.

Finde Ausbildungen im Bereich Pflegefachmann/frau in deiner Nähe:

    Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in und Pflegeassistenz, Fachkraft

    In diesen zweijährigen schulischen Ausbildungen im Bereich Krankenpflege wirst du lernen, wie du Pflegefachkräfte in Krankenhäusern, Arztpraxen oder Pflegeheimen bei ihrer täglichen Arbeit unterstützt. Dir wird außerdem beigebracht, wie man du als Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in bei der Pflege oder medizinischen Behandlungen, beispielsweise Blutabnahmen, assistiert und wie du mit der Betreuung von kranken und schwachen Menschen umgehst.

    In der Ausbildung zum/zur Fachkraft für Pflegeassistenz wirst du hauptsächlich ältere oder chronisch kranke Menschen in ihrem Alltag unterstützen – dazu gehört auch Essensplanung, Haushaltsführung oder Krankengymnastikübungen. Deshalb solltest du auch hier viel Geduld, Empathie und eine hohe körperliche Belastbarkeit mitbringen. Wenn du nach oder während dieser Pflegeausbildung eine Weiterbildung machen willst, dann hast du die idealen Voraussetzungen für eine verkürzte Ausbildung als Pflegefachmann/Pflegefachfrau.

    Altenpflegehelfer/in

    In der Altenpflege stehen ältere und gebrechliche Menschen im Mittelpunkt. Denn im Alter braucht man immer mehr Hilfe. Du unterstützt hier pflegebedürftige Senioren in ihrem Alltag; du sorgst dabei nicht nur für ihre medizinische Versorgung, sondern auch für das allgemeine Wohlbefinden deiner Patienten. Die Ausbildung zum/zur Altenpflegehelfer/in ist eine schulische Ausbildung, in der du innerhalb eines Jahres die Grundlagen der Altenpflege erlernst. Du kannst diese Ausbildung mit allen Schulabschlüssen anfangen. Du solltest auch hier bereit sein, auch mal nachts und am Wochenende zu arbeiten und dich darauf einstellen, körperliche Arbeit zu leisten. Den Beruf kannst du später in einer stationären Pflegeeinrichtung wie einem Altenwohnheim oder in einem ambulanten Pflegedienst ausüben.

    Hebamme/Entbindungspfleger

    Hier bist du von Anfang an dabei – nein, sogar schon vor dem Anfang. Denn du unterstützt als Hebamme bzw. Entbindungspfleger nicht nur bei der Geburt, sondern auch während der Schwangerschaft. Diese dreijährige duale Pflegeausbildung gehört zu den wahrscheinlich befriedigendsten Ausbildungen – denn wem quillt beim Anblick eines Babys nicht das Herz über?

    In der Ausbildung wirst du lernen, wie du werdende Mütter und das heranwachsende Baby während Schwangerschaft und Geburt versorgst und unterstützt und bist dabei auch oft die erste Ansprechperson. Du kannst hier gut selbständig oder in einer Hebammenpraxis, einem Geburtshaus oder einem Krankenhaus arbeiten. Da vor allem die Geburt schnell sehr kompliziert werden kann, solltest du Nerven aus Stahl mitbringen. Außerdem musst du auch hier nachts oder an Wochenenden arbeiten – denn wann genau das Baby kommt, das kannst du nicht entscheiden.

    Heilerziehungspfleger/in und Heilerziehungspflegehelfer/in

    Zuletzt geht es in Richtung Pädagogik. Als Heilerziehungspfleger/in oder Heilerziehungspflegehelfer/in begleitest du Menschen aller Altersstufen, die mit einer geistigen oder körperlichen Behinderung leben. Zu deinen Aufgaben gehört es, ihnen dabei zu helfen und ihre Eigenständigkeit zu stärken, indem du ihre Betreuung im Alltag übernimmst, das soziale Verhalten förderst und auch Beschäftigungen wie Malen oder Schwimmen mit ihnen durchführst.

    Bei beiden Ausbildungen handelt es sich um schulische Ausbildungen. Der größte Unterschied ist hierbei, dass die Ausbildung zum/zur Heilerziehungspfleger/in mehr in die Tiefe geht und dementsprechend länger dauert (drei statt zwei Jahre) und auch einen höheren schulischen Abschluss voraussetzt. Trotzdem lernst du in beiden Ausbildungen alle nötigen Informationen dazu, wie du auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen eingehst und du sie am besten unterstützt. Neben Geduld und Empathie solltest du deshalb auch keine Berührungsängste haben.

    Wenn du nach oder während der Ausbildung zum/zur Heilerziehungspflegehelfer/in eine Weiterbildung machen willst, dann kannst du ganz einfach eine verkürzte Ausbildung zum/zur Heilerziehungspfleger/in hinten dranhängen.

    Wie hoch ist das Gehalt für Pflegeberufe?

    Wie hoch dein Einstiegsgehalt im Monat letztendlich ausfällt, hängt vor allem von deiner Ausbildung ab und von dem Unternehmen, bei dem du anfängst. In den Pflegeberufen gibt es außerdem meist einen festen Tarifvertrag für den jeweiligen Beruf. Das heißt, die Gehälter für Beschäftigte in den jeweiligen Berufen sind von vornherein festgelegt. Dies ist dann der Fall, wenn du einen Beruf im öffentlichen Dienst wählst. Wenn du dich für einen Pflegeberuf ohne Tarifvertrag entscheidest, dann kann dein Gehalt zwar stärker variieren, aber es gibt auch Unternehmen, die eine überdurchschnittlich hohe Bezahlung als Benefit anbieten.

    Diese Unternehmen bieten den Benefit Überdurchschnittliche Bezahlung:

    Alle anzeigen

    Hier siehst du eine Übersicht der durchschnittlichen Brutto-Einstiegsgehälter sowie das durchschnittliche monatliche Brutto-Gehalt. Denn ein Arbeitnehmer mit einigen Jahren Erfahrung bekommt natürlich ein paar Euro mehr als ein Berufseinsteiger. Deshalb kannst du dich auch darauf einstellen, im Laufe deiner Berufslaufbahn immer mehr Geld zu verdienen.

    Berufe in der Pflege Einstiegsgehalt, Monat Mittleres monatl. Bruttogehalt
    Pflegefachmann /-frau 3.057 € 3.127 €
    Hebamme/Entbindungspfleger 2.779 € 3.127 €
    Heilerziehungspfleger/in 2.516 € 3.170 €
    Gesundheits- und Krankenpfleger/in 2.419 € 2.438 €
    Pflegeassistenz, Fachkraft 2.396 € 2.438 €
    Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in 2.288 € 2.845 €
    Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in 2.205 € 2.876 €
    Altenpfleger/in 2.161 € 2.782 €
    Heilerziehungspflegehelfer/in 2.072 € 2.738 €
    Altenpflegehelfer/in 1.913 € 2.194 €

    Du musst dir auch keine Sorgen darum machen, später einen Job zu finden. In der Pflegebranche herrscht praktisch Vollbeschäftigung, da die deutsche Bevölkerung Jahr für Jahr älter wird und es dadurch immer mehr Pflegebedürftige gibt. Laut des Pflegereports der Bertelsmann Stiftung wird prognostiziert, dass die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2030 um 50 Prozent steigt, während die Anzahl derjenigen, die in der Pflege arbeiten, abnimmt. Das heißt, es wird vor allem in der Altenpflege bald einen Mangel an Pflegekräften geben.

    Der Pflegereport schätzt, dass bis 2030 fast 500.000 beschäftigte Pflegekräfte in der Pflege fehlen werden, in manchen Landkreisen (München, Oberhavel) würde die Versorgungslücke zwischen Pflegebedürftigen und Pflegern sogar auf 100 Prozent ansteigen. Das zeigt deutlich, wie stark Pflegekräfte gesucht werden.

    ! TIPP

    Bei Pflegeberufen handelt es sich um Berufe, die sich perfekt für eine Weiterbildung eignen. Durch eine Weiterbildung kannst du dich beispielsweise tiefer in ein Thema spezialisieren oder deine generellen Kenntnisse erweitern. Nach einer Weiterbildung bist du in der Regel auch für besser bezahlte Berufe oder eine Gehaltserhöhung qualifiziert und kannst somit mehr Gehalt verdienen.

    Wo kann ich eine Pflegeausbildung machen?

    Vor allem, wenn du eher in einem traditionellen medizinisch-geprägten Beruf arbeiten willst, ist oft ein Studium eine Voraussetzung. Aber da es im Bereich Pflege um ein praxisorientiertes Berufsbild geht, wirst du in diesem Bereich viele Ausbildungen finden. Aber dennoch kannst du auch im generalistischen Dualen Studium Pflege sowie in weiteren Pflegestudiengängen Pflegeberufe an einer Universität studieren.

    Du kannst oftmals nach deiner Pflegeausbildung eine Weiterbildung in Form eines Studiums machen. Wenn du dich für eine Pflegeausbildung entscheidest, so wird diese entweder in Form einer dualen oder einer schulischen Ausbildung sein. Den genauen Unterschied zwischen den beiden Ausbildungsformen erklären wir dir hier.

    Duale Ausbildung

    Bei der dualen Ausbildung handelt es sich um die bekanntere Ausbildungsform, sie bietet eine ideale Mischung aus Theorie in der Berufsakademie und Praxis im Betrieb (z. B. einem Krankenhaus oder einer Klinik). Bei einer dualen Ausbildung handelt es sich auch um eine bezahlte Ausbildung. Wie viel du letztendlich verdienst, hängt von einigen Faktoren ab. So kannst du ein paar Euro mehr verdienen, wenn du deine Ausbildung in einer Großstadt wie Berlin, München oder Hamburg machst oder wenn du ein großes Unternehmen als Ausbildungsbetrieb wählst. So oder so, fest steht: Deine Vergütung wird mindestens in Höhe des Mindestlohns ausfallen.

    Schulische Ausbildung

    Bei vielen Pflegeausbildungen handelt es sich um schulische Ausbildungen. Diese finden primär an der Berufsfachschule in der Form von Theorieunterricht statt. Aber das heißt nicht, dass du komplett ohne Praxiserfahrungen in deinen Beruf starten würdest. Auch in einer schulischen Ausbildung kannst du durch Praktika (z. B. in einer Klinik oder einem Krankenhaus) Einblicke in deinen gewählten Beruf gewinnen. Allerdings solltest du wissen, dass es sich bei einer schulischen Ausbildung um eine nicht bezahlte Ausbildung handelt. Machst du die Ausbildung an einer privaten Schule, musst du sogar Gebühren zahlen.

    Doch das bedeutet nicht, dass du komplett ohne Geld durchkommen musst. Du kannst beispielsweise Wohngeld oder auch Schüler-BAföG beantragen, um über die Runden zu kommen. Und wenn du jünger als 25 bist, kommt das Kindergeld noch hinzu.

    Welche Voraussetzungen brauche ich für Pflegeberufe und Ausbildungen?

    Die schulischen Voraussetzungen variieren je nach Pflegeausbildung, du solltest aber neben einem relevanten Abschluss ein Interesse an Medizin, Biologie oder Psychologie mitbringen, um im Berufsfeld Pflege durchstarten zu können. Bei den Berufen in der Pflege sind aber vor allem körperliche Voraussetzungen sehr wichtig, da es sich um Berufe handelt, die psychisch und physisch sehr belasten können. Pflegekräfte verbringen den ganzen Tag auf den Füßen und müssen ihre Patienten bewegen und heben können.

    Da du in den Pflegeberufen viel mit verletzten oder gebrechlichen Menschen zu tun haben wirst, musst du natürlich auch ein hohes Maß an Empathie und Einfühlungsvermögen mitbringen. Außerdem solltest du damit klarkommen, in Schichtarbeit oder in teils sehr langen Schichten (zwölf Stunden oder mehr) arbeiten zu müssen. Du wirst außerdem öfters an Wochenenden oder nachts arbeiten müssen.

    Hier findest du 1901 Stellen im Bereich Pflege.