Das müssen Sie wissen.
- Gliedern Sie die Anzeige in knappe Abschnitte am besten mit Bullet-Points.
- Anforderungen und Aufgaben sollten in einem ähnlichen Verhältnis stehen.
- Fordern Sie nicht zu viel, das wirkt abschreckend auf die Schüler.
Hier finden Sie die Aufzeichnung unseres Experten-Webinars „Die perfekte Stellenanzeige“.
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Tipp 1: Halten Sie sich an den Standard-Aufbau für Stellenanzeigen.
Für eine übersichtliche Struktur und damit die Bewerber alle wichtigen Informationen zum Job finden, empfehlen wir folgenden Aufbau:
Modul | Erklärung | Don’ts: |
---|---|---|
Titel | Seit 2019 gilt laut dem Allgemeinen Gleichstellungsgesetz, dass Stellenanzeigen auch das dritte Geschlecht inkludieren müssen. Viele Jobbörsen haben hier eine automatisierte Lösung, wodurch der Zusatz „(m/w/d)“ automatisch hinter jedem Titel erscheint. | Weisen Sie das dritte Geschlecht, also divers, nicht im Titel der Stellenanzeige aus, drohen Ihnen hohe Strafen. |
Quick-Infos | Das sind Tags oder Eckdaten zur Stelle wie z. B. Höhe der Vergütung, Ausbildungsdauer, Ort etc. Im E-Recruiting bieten viele Online-Jobbörsen solche Felder an, nach denen häufig auch gefiltert werden kann. | Fehlende Gehaltsangaben können sich negativ auf die Sichtbarkeit in der Jobsuchefunktion von Google auswirken. |
Unternehmensbeschreibung | Erklären Sie hier kurz und prägnant, was Ihr Kerngeschäft umfasst und in welcher Branche Ihr Unternehmen ansässig ist. Auch die Firmengröße ist eine wichtige Information, ähnlich wie Standorte. Versuchen Sie, drei Sätze nicht zu überschreiten. | „Führend“, „erfolgreich“, „klar“ sind häufig genannte Adjektive im Zusammenhang mit Unternehmen. Die Firmengeschichte findet hier keinen Platz. |
Aufgaben | Schildern Sie in Bullet-Points die wichtigsten Aufgaben in der Ausbildung. Legen Sie den Fokus auf das, was die Bewerber lernen. Formulierungen wie „lernst du“ oder „erhältst Einblick“ machen Mut. Bleiben Sie zudem möglichst praktisch und beschränken Sie sich auf regelmäßige Tätigkeiten. Mehr als sieben Aufgaben wirken hier überfordernd. | 95,2 % der befragten Schüler finden die Aufgabenbeschreibung eines potenziellen Jobs in der Stellenanzeige am wichtigsten und wollen, dass diese so konkret wie möglich beschrieben sind. |
Anforderungen | Schrauben Sie die Anforderungen nicht zu hoch, da das schnell von einer Bewerbung abschrecken kann. So genügt zum Beispiel der Schulabschluss, der Notendurchschnitt ist aber eventuell nicht zwingend notwendig. Die Anzahl der Anforderungen sollte zudem nicht die der Aufgaben überschreiten. Hier gilt also auch, dass Sie nach spätestens sieben Punkten stoppen sollten. | Je länger die Liste der Anforderungen, desto weniger Aufmerksamkeit erhält die Stellenausschreibung und wird von der Zielgruppe gelesen. Achtung auch bei der Benennung der Sprachlevel, denn „Muttersprache“ z. B. ist laut AGG eine Diskriminierung der ethnischen Herkunft. |
Benefits | Achten Sie darauf, dass Sie die richtigen Benefits für die richtige Zielgruppe auswählen. Angehende Azubis lassen sich eher von Mitarbeitergeschenken als einer Betriebskita begeistern. Auch Zusatzleistungen wie Firmenwagen oder Mitarbeiterhandys finden hier Platz. | Eine gute Work-Life-Balance sollte selbstverständlich sein und zählt nicht als Benefit. Flexible Arbeitszeiten dagegen können Sie gern aufzählen. |
Call-to-Action oder Bewerben-Button | Bei den meisten Online-Stellenanzeigen ist der Bewerbungsbutton zumindest auf Jobportalen bereits obligatorisch. Oft wird hier auch auf Online-Formulare oder Bewerbungsmanagement-Systeme gelinkt. Aber auch in Print sollten Sie einen eindeutigen Bewerbungsaufruf an die passenden Kandidaten verfassen. | Vermeiden Sie diffuse Ansprechpersonen wie z. B. eine Abteilung oder ein Postfach. Geben Sie lieber eine Ansprechperson mit Namen, Titel, E-Mail-Adresse und evtl. Telefonnummer für Rückfragen an. Ein Foto macht einen freundlichen Eindruck. |
Weitere Informationen | Hier können Sie darauf eingehen, in welchem Umfang Sie sich die Bewerbung wünschen – also zum Beispiel ob ein Lebenslauf genügt oder auch ein Anschreiben und Zeugnisse erforderlich sind. Hier ist auch Platz, um auf die verschiedenen Kanäle aufmerksam zu machen: per Mail, Post etc. | Social-Media-Kanäle verlinken, Video – alles super. Aber eine professionelle Stellenanzeige ist reduziert und aufgeräumt und kommt ohne unnötige Content-Pieces aus. |
Tipp 2: Benennen Sie das Gehalt vor und nach der Ausbildung.
Da es sich für die meisten Ihrer Bewerber um den ersten richtigen Beruf handelt, achten die angehenden Azubis sehr auf das Gehalt. Sollten Sie also übertariflich oder überdurchschnittlich bezahlen, was gerade bei weniger attraktiven Berufen nicht selten ist, sollten Sie das unbedingt bereits in der Stelle erwähnen. Ansonsten können Sie auch die steigenden Monatsgehälter mit jedem weiteren Ausbildungsjahr listen. Eine grobe Einordnung, was die Azubis später in der Festanstellung erwartet, wirkt zudem professionell.
Tipp 3: Lassen Sie sich zum Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz von Profis beraten.
Seit Anfang 2019 darf laut Allgemeinem Gleichbehandlungsgesetz das dritte Geschlecht nicht länger in Stellenanzeigen unerwähnt bleiben. Online-Jobbörsen haben hier meist AGG-konforme Lösungen gefunden, die automatisiert über den Titel laufen. So schließen Sie aus, Menschen aufgrund Ihrer sexuellen Identität zu diskriminieren und sind rechtlich auf der sicheren Seite. Meist wird direkt hinter der Jobbezeichnung folgendes eingespielt: (m/w/d) Dabei löst das automatisierte „(m/w/d)“ nur einen Teil des Problems: Studien belegen, dass sich weniger Frauen auf Stellen bewerben, in denen nur die männliche Form verwendet wird. Gerade im Ausbildungsbereich gar nicht so einfach zu umgehen, da viele Berufe einen direkten Bezug aufs Geschlecht nehmen – z. B. Bürokaufmann oder eben Bürokauffrau. Jobbörsen mussten sich von Anbeginn an mit dieser Problematik beschäftigen und können Sie bezüglich gendergerechter Schreibweise beraten.
Tipp 4: Drücken Sie sich einfach aus.
Die Zielgruppe der angehenden Bewerber hat zum Großteil noch nie gearbeitet und kommt frisch aus der Schule. Ihnen fehlt jegliche Berufserfahrung, darum drücken Sie sich so einfach wie möglich aus. Statt abstrakter „Karriereaussicht“ schreiben Sie lieber von „Übernahmequote“. Das ist direkter und verständlicher. Die Inhalte der Ausbildung sollten so einfach und praktisch wie möglich beschrieben sein.
Tipp 5: Zeigen Sie Ihre Arbeitgebersiegel.
Die Merheit der Befragten Schüler im Schülerbarometer der Trendence Institut GmbH findet nicht nur, dass sich Arbeitgeber durch externe Siegel und Auszeichnungen positiv vom Wettbewerb abheben, sondern auch, dass sie ein Zeichen für gute Qualität sind.
Tipp 6: Veröffentlichen Sie Ihre Anzeigen online.
Laut dem Schülerbarometer der Trendence Institut GmbH informieren sich rund drei Viertel der befragten Schüler im Internet über ausgeschriebene Stellen. Die Frage lautete: „Welche der folgenden Internetseiten nutzt du, um dich über Ausbildung, Studium oder Beruf zu informieren?“
Portal | Nutzung |
---|---|
planet-berufe.de | 30,1 % |
berufenet.arbeitsagentur.de | 30,1 % |
azubi.de | 22,8 % |
ausbildung.de | 20,9 % |
azubiyo.de | 19,2 % |
karriere.de | 17,3 % |
Quelle: Schülerbarometer der Trendence Institut GmbH
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