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Schulische Ausbildung.

Schulische Ausbildung.

Fast ein Fünftel aller Jugendlichen mit Real- oder Hauptschulabschluss geht auf eine Berufsfachschule. Aber wie ist die schulische Ausbildung aufgebaut? Welche vollschulischen Ausbildungsberufe gibt es? Und wird man hier für den Start ins Berufsleben überhaupt vorbereitet?

Duale vs. schulische Ausbildung

Welche Ausbildung ist die richtige für mich? Das fragen sich viele Schüler:innen* und dabei geht es nicht nur um den Ausbildungsberuf. Auch bei der Ausbildungsform hast du eine Wahl. Vor allem zwischen der dualen und der schulischen Ausbildung gibt es grundlegende Unterschiede.

duale Ausbildung schulische Ausbildung
Struktur zwei Lernorte: in der Berufsschule und im Ausbildungsbetrieb ein Lernort: ausschließlich an der Berufsfachschule, evtl. Praktika in Unternehmen
Ausbildungsberufe rund 330 Ausbildungsberufe mit Schwerpunkt auf kaufmännischen und gewerblich-technischen Berufen Vor allem Gesundheits-, Sozial- oder Medienberufe
Dauer zwei bis dreieinhalb Jahre  ein bis dreieinhalb Jahre
Voraussetzungen kein bestimmter Schulabschluss vorausgesetzt meist Realschulabschluss, teilweise auch Hauptschulabschluss
Gehalt festes Monatsgehalt als Vergütung bis auf einzelne Ausnahmen gibt es keine Vergütung;
bei privaten Schulen muss man sogar Gebühren bezahlen,
aber man kann finanzielle Unterstützung wie BAföG beantragen
Inhalte betriebliche Ausbildung ist oft sehr speziell und vertieft genereller, weniger tief in der Arbeitspraxis drin, deshalb mehr Spielraum für Weiterentwicklung

Welche Ausbildungsform sollst du wählen? Wenn es deine Traumausbildung nur in einer Form gibt, fällt die Wahl leicht. Ansonsten gibt es für beide Formen Vor- und Nachteile. Grundsätzliche kann man aber festhalten, dass die schulische Ausbildung gegenüber der dualen etwas allgemeiner gehalten ist, da du nicht an die Prozesse deines Ausbildungsbetriebes gebunden bist, und dir im Nachhinein mehr Spielraum zur Weiterentwicklung lässt.

Du weißt noch nicht, in welche Richtung du gehen willst? Dann check hier verschieden Berufe aus:

Die Berufsfachschule.

Die schulische Ausbildung findet im Gegensatz zur dualen Ausbildung ausschließlich an der Berufsfachschule statt und wird deshalb auch vollschulische Ausbildung genannt. Denn einige Berufe im sozialen, pflegerischen, kaufmännischen oder technischen Bereich werden ausschließlich an Schulen erlernt.

Im Schuljahr 2018/2019 gab es in Deutschland 8.662 Schulen, die insgesamt rund 130 verschiedene schulische Berufsausbildungen anbieten. Die Berufsfachschulen stehen meist unter der Aufsicht der einzelnen Bundesländer; so gibt es hier keine einheitlichen Regelungen und die Schulen sind untereinander schwer vergleichbar. Die Dauer sowie der Rahmenlehrplan sind dennoch definiert.

Es gibt staatliche Berufsfachschulen, die du kostenfrei besuchen kannst. Im Gegensatz dazu sind die privaten Berufsfachschulen kostenpflichtig.

Voraussetzungen für eine schulische Ausbildung.

Die meisten Auszubildenden an Berufsfachschulen haben einen Realschulabschluss, manchmal werden aber auch Hauptschüler genommen. Je nach Berufsfachschule hast du auch die Möglichkeit, parallel zur Ausbildung deinen Realschulabschluss oder sogar die Fachhochschulreife nachzuholen. In dem Fall gehst du nicht nur mit einer Berufsausbildung, sondern auch mit einem höheren Schulabschluss von der Berufsfachschule.

An manchen Institutionen musst du für die Aufnahme auch einen Eignungstest durchführen. Im Gesundheitsbereich werden außerdem häufig Gesundheitszeugnisse erwartet. Manchmal ist außerdem ein Mindestalter Voraussetzung, welches meist zwischen 16 und 18 Jahren liegt.

! TIPP

Es gibt feste Anmeldezeiten und -fristen für schulische Ausbildungen, die an den Berufsfachschulen ganz unterschiedlich sein können. Hier lohnt es sich, sich rechtzeitig zu informieren!

Berufe mit schulischen Ausbildungen.

Schulische Ausbildungsmöglichkeiten sind in einigen Berufen, vor allem aber im technischen Bereich sowie im Gesundheits- und Sozialwesen, sehr verbreitet. In der Regel sind die Berufsfachschulen eigenständig. Die Schulen im Gesundheitswesen bilden hier eine Ausnahme, da diese meist an Kliniken oder Krankenhäuser angegliedert sind.

Hier findest du eine Auswahl an schulischen Ausbildungsberufen:

Technik:

Gesundheitswesen:

Sozialwesen:

Fremdsprachenbereich:

Gestaltung:

Gehalt in der schulischen Ausbildung.

Neben den staatlichen Berufsschulen gibt es auch private Einrichtungen. Hier musst du mit Gebühren rechnen, um deine schulische Berufsausbildung machen zu können. An einer staatlichen Berufsfachschule zahlst du zwar in der Regel keine Schulgebühren, erhältst aber dennoch meist keine Vergütung – eine Ausnahme bildet hier zum Beispiel die Ausbildung zum/zur Gesundheits- und Krankenpfleger/in, die vergütet wird.

Förderung.

Du bekommst zwar meist keine Vergütung, aber es gibt Möglichkeiten, deine Berufsausbildung zu finanzieren: So kannst du zum Beispiel BAföG beantragen. Um deinen Förderungsanspruch geltend machen zu können, musst du gewisse Anforderungen erfüllen. Je nachdem, wie du aufgestellt bist, fällt auch die Höhe deiner finanziellen Unterstützung aus. Ein Faktor ist hier zum Beispiel das Einkommen deiner Eltern: Je höher selbiges ist, desto geringer fällt dein BAföG-Anspruch aus; eventuell hast du sogar gar keinen Anspruch. Informiere dich deshalb vorab genau. Wird dein Antrag gestattet, wird dir die Förderung monatlich ausgezahlt.

! TIPP

Keine Angst vor dem Papierkram! Meist sehen die Formulare komplizierter aus als sie sind. Immerhin bekommst du hier oft Geld geschenkt, da lohnt sich etwas Aufwand!

Abschluss und Ausbildungsdauer.

In der Regel bekommst du einen staatlich anerkannten und damit vollwertigen Berufsabschluss. Hierbei ist es wichtig, dass du darauf achtest, dass dieser in ganz Deutschland und nicht nur in dem entsprechenden Bundesland anerkannt ist. Die Abschlussprüfung besteht aus einer schriftlichen und einer praktischen mündlichen Prüfung.

Die Ausbildungsdauer variiert zwischen einem und dreieinhalb Jahren. Die Dauer wird auch durch den von dir mitgebrachten Schulabschluss beeinflusst: Je höher dieser ist, desto kürzer ist die Zeit an der Berufsfachschule.

! TIPP

Wichtig ist, vor der Wahl des schulischen Ausbildungsplatzes zu klären, dass die Schule mit einem staatlich anerkannten Abschluss endet. Dieser sollte deutschlandweit und nicht nur in einzelnen Bundesländern gültig sein.

Theorie vs. Praxis in der schulischen Ausbildung.

Theorie vs. Praxis in der schulischen Ausbildung.

Zwar machen 20 Prozent der Jugendlichen eine schulische Ausbildung, diese steht aber wegen ihres sehr theoretischen Aufbaus häufig in der Kritik. Bemängelt wird, dass hier nicht die nötige Praxiserfahrung für den Berufseinstieg vermittelt wird. Die meisten Berufsfachschulen sehen aber ein Praktikum vor, das entweder im Block, oder aber an ein bis zwei Tagen in der Woche absolviert werden kann. So haben die Auszubildenden die Möglichkeit, ihr im Unterricht erlerntes theoretisches Wissen auch in der Praxis anzuwenden und darüber hinaus auch Soft Skills wie Kritikfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein oder Flexibilität zu erlernen. Angehende Erzieher gehen dann beispielsweise im Rahmen ihres Praktikums in den Kindergarten oder Lebensmitteltechnische Assistenten ins Labor.

Seit einiger Zeit werden nichtärztliche, aber dennoch in der Medizin angesiedelte Berufe wie Logopäde, Geburtshelfer oder Ergotherapeut auch an Universitäten oder Fachhochschulen angeboten. Im internationalen Wettbewerb hat sich gezeigt, dass diese Berufe dort seit jeher akademisch sind. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, entwickeln sich diese Ausbildungen in Deutschland deshalb nun auch zu akademischen Berufen. Studierte haben Auszubildenden gegenüber einen Vorteil auf dem Arbeitsmarkt. Eine Möglichkeit ist hier, für das Studium ins Ausland zu gehen, wo es unter Umständen einfacher ist, für den entsprechenden Studiengang zugelassen zu werden, da der Numerus Clausus geringer ist.

Genug der Theorie? Ausbildung oder Duales Studium starten!

Los geht's