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Duales Studium abbrechen – und jetzt?

Duales Studium abbrechen – und jetzt?

Du fühlst dich überfordert vom gleichzeitigen Lernen und Arbeiten. Ein Scheitern kommt eigentlich nicht infrage, aber der Abbruch deines dualen Studiums scheint der einzige Ausweg aus dem Dilemma? Keine einfache Entscheidung. Deshalb hilft dir Azubi.de, einen Überblick zu enthalten und Antworten auf deine Fragen zu finden.

Gründe für einen Studienabbruch.

Schlechte Gründe.

Sei ganz ehrlich mit dir selbst – überlegst du dein duales Studium abzubrechen, weil du deinen eigenen Ansprüchen nicht genügst, es einmal eine blöde Situation bei der Arbeit gab, die dich immer noch ärgert, oder du nicht weißt, wie du genau lernen sollst? Gerade für letzteres gibt es an den Hochschulen oft Kompetenzkurse wie Lernmanagement und auch die blöde Situation auf Arbeit lässt sich durch ein offenes Gespräch schnell beheben. Solche Gründe sind also mehr schlecht als recht.

Gute Gründe.

Gute Gründe für den Studienabbruch sind unter anderem:

  • Du findest einfach keinen Draht zu deinem Fach.
  • Du quälst dich und spürst keine Eigenmotivation.
  • Du machst das duale Studium nur deinen Eltern zuliebe.
  • Du verstehst dich mit deinem Arbeitgeber überhaupt nicht.

Trifft einer dieser Gründe zu, solltest du ernsthaft darüber nachdenken, dein duales Studium abzubrechen. Dennoch solltest du nichts überstürzen. Überlege dir Alternativen! Anderes duales Studium, duale Ausbildung, schulische Ausbildung – du merkst schon, für deinen Plan B gibt es viele Möglichkeiten. Such dir auch Hilfe bei einem/r Studienberater/in deiner Hochschule. Vielleicht kannst du auch in ein reguläres Studium wechseln.

Deine Kündigungsmöglichkeiten.

Bei der Kündigung eines dualen Studiums gibt es einiges zu beachten. Du musst nicht nur deinen Arbeitgeber in Kenntnis setzen, sondern auch deine Hochschule. Je nachdem, was dir genau an deinem dualen Studium missfällt, hast du mehrere Möglichkeiten für den Abbruch:

Duales Studium und Arbeitgeber kündigen.

Möchtest du das duale Studium komplett knicken, musst du den Vertrag mit dem Arbeitgeber und der Hochschule lösen. Schau dir hierzu nochmal die genauen Bedingungen an – hat dein Arbeitgeber deine Studiengebühren übernommen, musst du diese in jedem Fall zurückbezahlen. Ein offenes Gespräch mit deinem Vorgesetzten ist also mehr als ratsam.

Duales Studium kündigen, Arbeitgeber behalten.

Du bist zwar mit der Hochschule unzufrieden, möchtest aber auf jeden Fall deine Ausbildung abschließen. Dann kommst du auch hier um ein Gespräch mit deinem Ausbildungsbetrieb nicht herum. Schließlich wurdest du unter der Prämisse eingestellt, dass du dual studierst. Es könnte also sein, dass dein Arbeitgeber nicht daran interessiert ist, dich ohne Teilnahme am Studium weiter zu beschäftigen. Auch muss allgemein geklärt werden, ob der Wechsel in eine reguläre Ausbildung überhaupt möglich ist und wie es mit der Rückzahlung der Studiengebühren aussieht.

Duales Studium behalten, Arbeitgeber kündigen.

Ein Blick in den Vertrag mit der Hochschule verrät dir, ob entweder der Wechsel des Arbeitgebers oder aber der Wechsel in ein reguläres Studium möglich sind. Wenn nicht, entfallen diese Optionen natürlich komplett. Außerdem solltest du dir auch hier wieder über die Folgen der Kündigung im Klaren sein: Vom Arbeitgeber übernommene Studiengebühren müssen zurückerstattet werden. An sich kann das Studium aber einfach fortgesetzt werden.

So funktioniert die Kündigung.

Innerhalb der Probezeit kannst du fristlos kündigen. In einem Brief informierst du deinen Arbeitgeber oder eben deine Hochschule über deine Entscheidung. Ein Beispiel für eine formlose Kündigung findest du in unserem Artikel zum Thema Ausbildung kündigen.

Wenn du bereits über die Probezeit hinaus bist, dann beträgt die Kündigungsfrist vier Wochen. Auch hier ist eine schriftliche Kündigung notwendig.

Vergiss nicht deine Rechte und die Pflichten deines Arbeitgebers bei einer Vertragsauflösung: Dir stehen auf Verlangen ein qualifiziertes Zeugnis, eine Aufgabenbeschreibung und eine Leistungsbeurteilung zu.

Check-Box Studienabbruch.

  • Analysiere das Problem und nimm dir Zeit. Versuche herauszufinden, ob es nur eine Phase ist, ob dich grundlegende Dinge stören oder du einfach überlastet bist. Sprich am besten auch mit deinen Eltern, Verwandten und Freunden, um neue Lösungsansätze zu bekommen.

  • Frag nach Feedback in der Uni oder beim Arbeitgeber. Manchmal erscheint der Tag schwärzer als er ist – Feedback kann dir helfen, Dinge in einem neuen Licht zu sehen, sodass du den Spaß am dualen Studium behältst.

  • Nimm die finanziellen Folgen nicht auf die leichte Schulter. In einem dualen Studium investiert das Unternehmen in dich und kann daher Schadensersatz verlangen. Sollte dein Studienabbruch sehr schwierig werden, ist es ratsam, einen Anwalt zurate zu ziehen.

  • Lass dir deine Fähigkeiten bescheinigen. Solltest du nämlich später nochmal ein Studium aufnehmen wollen, kannst du dir eventuell einige deiner Kenntnisse anrechnen lassen, sodass sich deine Studienzeit verkürzt.

  • Bitte um ein Arbeitszeugnis, solange du deinen Arbeitgeber natürlich nicht im Clinch verlässt.

Genug der Theorie? Ausbildung oder Duales Studium starten!

Los geht's