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Ausbildung für Ausländer in Deutschland

Ausbildung für Ausländer in Deutschland

Um als Ausländer eine Ausbildung in Deutschland anzufangen, musst du ein paar bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Aber keine Angst, das ist gar nicht so kompliziert wie es klingt. Welchen Unterschied es bei der Einreise zwischen EU-Bürgern und Nicht-EU-Bürgern gibt und wie es um Aufenthaltstitel wie Visum und Aufenthaltserlaubnis steht, erklären wir dir im Folgenden. Außerdem erhältst du hilfreiche Tipps zu Themen wie Deutschkenntnissen, Bewerbung und Wohnungssuche. In nur 6 Schritten kommst du zu deiner Traumausbildung in Deutschland.

Das deutsche Ausbildungssystem.

Du kannst in der Bundesrepublik Deutschland aus mehr als 250 staatlich anerkannten Ausbildungsberufen wählen. Bei einer Ausbildung in Deutschland unterscheidet man zwischen zwei Modellen: dem dualen und schulischen.

Duale Ausbildungen dauern meist drei Jahre, eine schulische Ausbildung in der Regel nur zwei Jahre. Wenn du gute Leistungen zeigst, kannst du die Ausbildungsdauer oft sogar um einige Monate verkürzen.

Schulische Ausbildung

Bei einer schulischen Ausbildung besuchst du nur die Berufsschule und arbeitest nicht in einem Unternehmen mit, wie es bei einer betrieblichen Ausbildung der Fall ist. Eventuell machst du ein Praktikum in einem Betrieb, aber dein Praxisanteil ist viel geringer als in einer dualen Ausbildung. Schulische Ausbildungen findest du oft in Gesundheits-, Sozial- und Medienberufen.

Duale Ausbildung

Eine duale Ausbildung kombiniert theoretisches Fachwissen mit praktischen Erfahrungen. Um die Theorie zu lernen, besuchst du ein bis zwei Mal pro Woche oder blockweise eine Berufsschule. In der restlichen Zeit deiner Berufsausbildung wendest du dein erlerntes Wissen bei der praktischen Arbeit in einem Unternehmen an. Die Kombination aus Theorie und Praxis bei deutschen Berufsausbildungen ist weltweit einzigartig. Damit hast du eine gute Grundlage und kannst nach deinem erfolgreichen Abschluss im Beruf gleich richtig durchstarten.

Da du während der dualen Ausbildung in einem Unternehmen arbeitest, verdienst du hier auch schon ein festes Gehalt. Monatlich verdienst du mindestens 550 Euro brutto, meist ist sogar mehr. Im Durchschnitt bekommt man in Deutschland im ersten Ausbildungsjahr 835 Euro brutto und dieser Betrag steigt von Ausbildungsjahr zu Ausbildungsjahr um ca. 80 Euro an.

Aber welche Ausbildungsberufe gibt es in Deutschland überhaupt? Hier ein paar Beispiele:

Wenn du noch gar keine Ahnung hast, welche Ausbildung zu dir passen könnte, dann mach doch unseren Karriere-Check!

Voraussetzungen, um nach Deutschland zu kommen.

Wenn du keine deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, aber aus einem der EU-Staaten, der Schweiz, Liechtenstein, Island oder Norwegen kommst, kannst du problemlos nach Deutschland einreisen. Du brauchst kein Visum und keine Aufenthaltserlaubnis. Es reicht aus, wenn du deinen Wohnort wechselst und den Wechsel beim Bürger- bzw. Einwohnermeldeamt meldest.

Wenn du nicht aus einem EU-Mitgliedstaat, also einem Drittstaat, kommst, benötigst du für deine Einreise nach Deutschland ein Visum. Dieses kannst du bei der zuständigen deutschen Auslandsvertretung in deinem Heimatland beantragen. Damit dein Antrag genehmigt wird, musst du folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • Einen unterschriebenen Ausbildungsvertrag mit einem Unternehmen in Deutschland oder die Zustimmung der Bundesagentur für Arbeit
  • Einen Nachweis über ausreichende finanzielle Mittel für deinen Aufenthalt
! TIPP

Seit März 2020 gilt das Fachkräfteeinwanderungsgesetz, das besagt, dass du für die Ausbildungssuche ein Visum für sechs bis neun Monate beantragen kannst. In dieser Zeit darfst du bis zu 10 Stunden pro Woche ein Praktikum absolvieren, um eine passende Ausbildung zu finden. Während dieser Zeit erhältst du allerdings keine Sozialleistungen und musst deinen Lebensunterhalt selbst finanzieren können.

Voraussetzungen, um eine Ausbildung in Deutschland zu beginnen.

Um eine Ausbildung in Deutschland beginnen zu können bzw. in Deutschland arbeiten zu dürfen, musst du ein paar Voraussetzungen erfüllen und Dinge vorab klären.

Hier eine Checkliste:

To-Do Check
Schulabschluss anerkennen lassen
Deutschkenntnisse nachweisen
Lebensunterhalt sicherstellen
Unterkunft finden
Sich um eine Krankenversicherung kümmern

Schulabschluss

Bevor du für einen Ausbildungsplatz zugelassen wirst, muss dein Ausbildungsbetrieb in Deutschland wissen, welchen Schulabschluss du mitbringst. Dafür musst du deine Zeugnisse anerkennen und beglaubigen lassen. Mehr Informationen über die Anerkennung von Schulabschlüssen bekommst du im Infoportal für ausländische Bildungsabschlüsse „anabin“.

Es gibt keinen festgelegten Schulabschluss, den du für eine Ausbildung in Deutschland brauchst, das entscheidet jedes Unternehmen für sich selbst. Meist wird aber mindestens ein Hauptschulabschluss erwartet.

Deutschkenntnisse

In den Großstädten Deutschlands kommst du zwar auch gut mit Englisch aus, aber Grundkenntnisse in Deutsch solltest du trotzdem mitbringen. Schließlich musst du dich schon im Vorhinein bei allen Behördengängen und bei der Organisation des Aufenthaltes verständigen können.

Für deine Ausbildung sind oft Deutschkenntnisse auf dem Niveau B1 Voraussetzung. Es gibt aber auch einige Ausbildungsberufe, zum Beispiel im kaufmännischen Bereich oder in der Pflege, für die man sogar das Niveau B2 nachweisen muss. Um dein Sprachlevel nachzuweisen, brauchst du ein Zertifikat des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen.

! TIPP

Bedenke, dass du für manche Berufe auch fachspezifische Kenntnisse, z. B. in Microsoft-Office-Programmen, mitbringen musst.

Finanzierung

Während deiner Ausbildung musst du deinen Lebensunterhalt selbstständig sichern können. Dafür solltest du mindestens 600 bis 700 Euro pro Monat für Miete und sonstige Ausgaben einplanen. Wenn du eine duale Ausbildung absolvierst, bekommst du ein festes Gehalt, das deckt ungefähr diesen Bereich ab. Hast du dich für eine schulische Ausbildung entschieden, wirst du oft nicht bezahlt und musst deinen Lebensunterhalt anderweitig finanzieren können.

Unterkunft

Du musst außerdem nachweisen können, dass du eine Unterkunft hast. Das kann ein WG-Zimmer oder aber sogar eine eigene Wohnung sein. Auch für deine Wohnungssuche sind Basiskenntnisse in der deutschen Sprache von Vorteil. Der deutsche Wohnungsmarkt ist zum Teil sehr angespannt. Deshalb solltest du darauf gefasst sein, dass es schwierig ist, eine Wohnung zu bekommen. Infos und Tipps bekommst du bei der EU-Gleichbehandlungsstelle.

Krankenversicherung

Bei einem kurzen Aufenthalt in Deutschland reicht für EU-Bürger die Absicherung über die Krankenversicherung deines Herkunftslandes mit der Europäischen Krankenversicherungskarte (EHIC). Wenn du aber länger bleiben willst bzw. nicht aus der Europäischen Union kommst, benötigst du eine separate Versicherung in Deutschland. Hier stehen dir spezielle Reiseversicherungen beziehungsweise Incoming-Versicherungen zur Verfügung, die bis zu fünf Jahre gelten. Danach brauchst du eine private Krankenversicherung für Ausländer:innen*.

In 6 Schritten zu deiner Ausbildung in Deutschland.

Damit du deine Traumausbildung in Deutschland beginnen kannst, solltest du folgende sechs Schritte beachten:

  1. Zeugnisse anerkennen und übersetzen lassen.
  2. Mach einen Karrierecheck und finde heraus, welche Ausbildung zu dir passt.
  3. Ausbildungsplatz suchen: in einem Jobportal nach offenen Stellen suchen oder die Unternehmenswebsite deines Traumunternehmens checken (wenn du schon weißt, wo du arbeiten willst).
  4. Bewerbung schreiben – hilfreiche Insider-Infos findest du in unseren Karriere-Tipps.
  5. Visum beantragen, Krankenkasse finden, Wohnung suchen.
  6. Koffer packen und los geht’s!

Genug der Theorie? Ausbildung oder Duales Studium starten!

Los geht's