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Finanzspritzen im Dualen Studium

Finanzspritzen im Dualen Studium

Neben viel Praxiserfahrung gilt gerade auch das erste eigene Gehalt als großer Vorteil des Dualen Studiums. Doch manchmal verdienst du einfach nicht das große Geld. Keine reichen Eltern? Dann geht es dir wie den meisten. Doch wie deckt man denn nun einen Teil seiner Kosten ab, wenn das Gehalt nicht reichen sollte? Wir sagen dir, wie sich das Duale Studium finanzieren lässt.

Was kostet ein Duales Studium?

Deine Wohnung, deine Bücher, deine Schuhe und eventuell noch ein Auslandsaufenthalt – da geht das Geld schnell mal flöten.

Laut der letzten Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks haben Studenten im Schnitt monatliche Ausgaben in Höhe von 800 Euro zu schultern. Für Duale Studenten ist die Finanzierung jedoch kaum ein Problem. Im dualen Studium zahlt dir dein Ausbildungs- oder Praktikumsbetrieb ein Gehalt und übernimmt in der Regel auch die Studiengebühren. Also ist doch eigentlich alles super, oder?

Fast, denn das große Geld ist das nicht immer. Die Höhe deines Gehalts ist abhängig von verschiedenen Faktoren. So variiert es je nach Branche, Niederlassungsort und Tätigkeitsfeld. Für die vielen Ausbildungsberufe im ausbildungsintegrierten Studium gelten außerdem geregelte Tarifverträge. Damit du nicht vom Gehalt abhängig machst, welchen Dualen Studienplatz du wählst, hast du die Möglichkeit, dein Gehalt mit verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten aufzustocken:

BAföG im dualen Studium

Egal ob du dich für die ausbildungs- oder praxisintegrierte Variante des Dualen Studiums entscheidest, bei der Förderung wirst du vorrangig als Student eingestuft. Somit hast du zunächst einen Anspruch auf BAföG.

Doch jetzt kommt der Haken an der Sache: Übersteigt dein Gehalt während des Dualen Studiums 450 Euro monatlich, wird es mit der Förderung problematisch. Du solltest auf jeden Fall eine Steuererklärung während deiner Dualen Studienzeit abgeben. Denn mithilfe der Werbungskosten kannst du eventuell doch BAföG bekommen. Ein Steuerberater kann dir hierbei helfen.

Berufsausbildungsbeihilfe im Dualen Studium

Da du während deines Dualen Studiums grundsätzlich Anspruch auf BAföG hast, kannst du keine Berufsausbildungsbeihilfe beantragen. Es gibt aber eine Ausnahme: Startest du 12 Monate vor dem Studium mit deiner praktischen Dualen Ausbildung – studierst also im sogenannten teilseparierten Modell –
kannst du für diese Zeit BAB beantragen. Dein Anspruch erlischt nämlich erst mit der Immatrikulation, bei der du dann BAföG beantragen kannst.

Kindergeld im Dualen Studium

Solange du unter 25 bist und deinem Dualen Studium nachgehst, wird deinen Eltern Kindergeld für dich ausgezahlt. Das Kindergeld liegt momentan bei 250 Euro im Monat. Früher bekamen deine Eltern für das zweite und dritte Kind sogar noch mehr Geld als für das erste, aber seit 2023 gibt es einen einheitlichen Betrag für alle Kinder. Das gesamte Kindergeld muss nicht zurückgezahlt werden – vor allem, da es mittlerweile keine Einkommensgrenzen mehr gibt.

Du wohnst nicht mehr zu Hause? Dann frag doch deine Eltern, ob sie dir den Betrag monatlich auf dein Konto überweisen oder du stellst bei der Familienkasse einen Antrag, dass dir das Geld direkt überwiesen wird.

Doch auch beim Kindergeld gibt es bei Besonderheiten, die du beachten musst. Schließt du zum Beispiel deine Ausbildung ab und bewirbst dich dann für ein berufsbegleitendes Studium, welches eine einjährige Berufstätigkeit voraussetzt, dann gelten Ausbildung und Studium nicht mehr als Erstausbildung. Im Klartext heißt das, du bekommst dann kein Kindergeld.

Stipendium im Dualen Studium

Stipendien bekommen nur Überflieger? Weit gefehlt. Stipendien gibt es für die vielfältigsten Fachgebiete, Studiengänge und Zwecke – so gibt es unter anderem das Deutschlandstipendium, Erasmus für das Auslandssemester oder Stipendien des Bundesministeriums der Verteidigung für technische Studiengänge.

Während bei den großen und bekannten Anbietern enormer Wettbewerb herrscht, werden bei kleineren Anbietern jedes Jahr viele Stipendien nicht vergeben, weil sich einfach nicht genügend oder keine Bewerber finden.

Doch bevor du loslegst, dich wahllos bei irgendwelchen Anbietern und Stiftungen zu bewerben, solltest du dir zunächst diese Fragen stellen:

  • In welchem Bereich suche ich Förderung, z. B. Gesundheit und Soziales?
  • Welche Stiftung passt zu mir?
  • Was muss ich im Auswahlverfahren alles machen?

Du hast ein passendes Stipendium für dein Duales Studium gefunden? Voraussetzungen für die meisten sind gute Noten sowie die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. In einem Motivationsschreiben musst du dann begründen, warum gerade du Unterstützung benötigst und kein anderer. Wenn du überzeugen kannst, wirst du in finanziellen und organisatorischen Fragen während des Dualen Studiums unterstützt.

Bildungskredit im Dualen Studium

Dein Stipendiumsantrag wurde abgelehnt, BAföG bekommst du auch nicht und deine Familie kann dich nicht unterstützen – doch noch ist nicht alles verloren. Klar, Schulden sind grundsätzlich angsteinflößend, doch in solch einer Situation solltest du die Vor- und Nachteile eines Bildungs- und Studienkredits genauer unter die Lupe nehmen.

Nimmst du zum Beispiel den Kredit der KfW-Bank in Anspruch, dann ist dieser unabhängig vom Einkommen und gewährt dir Flexibilität bei den monatlichen Auszahlungsbeträgen. Es gibt jedoch viele verschiedene Anbieter, mit mehr oder wenigen guten Konditionen, sodass du dich auf jeden Fall gut informieren solltest.

Hast du die Zusage für einen Bildungs- oder Studienkredit in der Tasche, kannst du dich voll und ganz auf dein Duales Studium konzentrieren. Erst wenn du nach deinem Abschluss mehr verdienst, zahlst du das Geld über mehrere Jahre zurück. Und solltest du doch BAföG bekommen, dann kannst du den Bildungskredit locker damit verbinden.

! TIPP

Nicht zuletzt können Dual Studierende auch im Alltag sparen, da sie beispielsweise Ermäßigungen bei Eintrittskarten oder andere Vergünstigungen bekommen. Studentenrabatte bekommst du u. a. bei iamstudent.de.

Alle Infos zur finanziellen Förderung auf einen Blick

  • Bist du unter 25, sprich mit deinen Eltern eine Regelung für das Kindergeld ab. Mit dem Extra-Cash kannst du dir auch mal ein ausgefallenes Paar Sneaker oder die Bio-Gemüsebox leisten.

  • Ein überzeugendes Motivationsschreiben sichert dir gute Chancen auf ein Stipendium.

  • Fertige stets eine Steuererklärung an, um auf jeden Fall Werbungskosten abzusetzen und dadurch vielleicht doch BAföG berechtigt zu werden.

  • Wenn nichts mehr geht, sichere dir ein gutes Studienkredit-Angebot. Achte dabei besonders auf die Konditionen.

Genug der Theorie? Ausbildung oder Duales Studium starten!

Los geht's