Berufe im Gesundheitswesen

Medizin, Tiermedizin und Zahnmedizin, viele Berufe im Gesundheitswesen sind mit einem 1er Abi und langem, harten Studium verbunden. Doch auch mit einer Ausbildung kannst du in viele Gesundheitsberufe einsteigen. Die Coronakrise hat jüngst gezeigt, wie unentbehrlich Berufe im Gesundheitswesen, vor allem im Bereich der Pflege, sind – sie gehören zu den systemrelevanten Berufen. Und gerade in diesen Berufen ist der Fachkräftemangel besonders groß, Auszubildende werden also händeringend gesucht.

Die Berufe im Gesundheitswesen, die du mit einer Ausbildung oder einem Dualen Studium beginnen kannst, können grob in drei Bereiche aufgeteilt werden:

• Medizin,
• Pflege und
• Pharmazie.

Hier gehen wir auf die jeweiligen Bereiche genauer ein und zeigen dir, welche Voraussetzungen du für eine Ausbildung oder ein Duales Studium in dem jeweiligen Gesundheitsberuf erfüllen musst.

Es gibt sehr viele Berufe im Gesundheitswesen, die in der Medizin angesiedelt sind. Hier zeigen wir dir konkret Berufe in der Fachmedizin, Therapie, dem Rettungsdienst oder der Medizintechnik. Gesundheitsberufe in diesem Bereich sind:

Bei vielen dieser Ausbildungen handelt es sich um rein schulische Ausbildungen, deshalb gibt es für sie auch keinen Ausbildungsgehalt. Dein Arbeitsplatz wird in diesen Jobs eine Klinik, ein Krankenhaus, eine Praxis oder ein Labor sein.

Bei Operationen

Willst du beispielsweise in einem Krankenhaus arbeiten und bei OPs unterstützen, so sind die Ausbildungen:

• Operationstechnische/r Assistent/in (OTA)
  
• Operationstechnische/r Angestellte/r
• Anästhesietechnische/r Assistent/in
• Desinfektor/in
  

für dich geeignet. Hier unterstützt du später in deinem Job Ärzte bei Operationen und anderen wichtigen Eingriffen.

In Klinik und Praxis

Willst du lieber Ärzte in einer Klinik oder Praxis unterstützen, so kannst du eine Ausbildung als Medizinische/r Fachangestellte/r absolvieren und diesen Beruf ausüben. Auch in der Zahn- oder Tiermedizin kannst du eine Ausbildung als Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r oder Tiermedizinischer Fachangestellte/r machen und in diesen Bereichen unterstützen.

Im Rettungsdienst

Du sehnst dich nach einem Beruf im Gesundheitswesen mit viel Action und Adrenalin und ständig wechselnden Einsatzorten? Dann ist ein Job im Rettungsdienst vielleicht etwas für dich. In den Ausbildungen als Rettungshelfer/in, Rettungssanitäter/in und Notfallsanitäter/in lernst du alles, um im Notfall helfen zu können.

Ohne Patientenkontakt

Wenn du dich für einen Beruf in der Medizin interessierst, aber lieber ohne Patientenkontakt arbeiten willst, dann eignen sich folgende Berufe für dich:

• Medizinisch-technische/r Assistent/in (MTA)
• Fachkraft für Medizinprodukteaufbereitung
• Chirurgiemechaniker/in
• Zytologieassistent/in
• Medizinische/r Sektions- und Präparationsassistent/in (MSPA)

In diesen medizinischen Jobs arbeitest du nämlich hauptsächlich in einem Labor oder hinter den Kulissen.

In Facharztpraxen

Neben der Allgemeinmedizin gibt es selbstverständlich auch medizinische Berufe, in denen du dich nur mit einem konkreten Teil des menschlichen Körpers beschäftigst. Dazu gehören die Berufe:

• Zahntechniker/in
• Hörakustiker/in
• Orthoptist/in
• Augenoptiker/in
  

Therapeutische Berufe

Zuletzt gehören zum Bereich Medizin auch therapeutische Berufe, in denen du deine Patienten therapierst. Auch hier hast du eine breite Auswahl an Tätigkeiten, die du ausüben kannst. Zum Beispiel:

• Physiotherapeut/in
  
• Ergotherapeut/in
  
• Masseur/in und medizinische/r Bademeister/in
• Logopäde/in
• Musiktherapeut/in
• Diätassistent/in
  
• Heilpraktiker/in
  

Welche Voraussetzungen brauche ich für einen Beruf in der Medizin?

Die konkreten Voraussetzungen für die jeweiligen Berufe in der Medizin variieren von Ausbildung zu Ausbildung. Neben den schulischen Voraussetzungen solltest du auch persönliche Fähigkeiten und Soft Skills für Berufe in der Medizin mitbringen:

• Einfühlungsvermögen und Empathie
• Spaß an der Arbeit mit Menschen
• Verantwortungsbewusstsein
• Sorgfältige Arbeitsweise
• Psychische Belastbarkeit
• Körperliche Fitness
• Flexibilität (evtl. Schichtdienst)
• Teamfähigkeit

Wie hoch ist das Gehalt für medizinische Berufe?

Da es sich bei vielen der oben genannten Ausbildungen um schulische Ausbildungen handelt, wirst du während der Ausbildungsjahre kein Gehalt erhalten, denn nur duale Ausbildungen werden vergütet. Ausbildungen im medizinischen Bereich mit einer besonders hohen durchschnittlichen Vergütung sind:

• Notfallsanitäter/in (1.215 €)
• Operationstechnische/r Angestellte/r (1.215 €)
• HNO-Audiologieassistent/in (1.037 €)

Natürlich hängt die Höhe deines Ausbildungsgehalts auch von dem Ausbildungsbetrieb ab. Je nach Größe, Art und Standort des Unternehmens kann dein Gehalt in der Ausbildung unterschiedlich hoch ausfallen. Dein späteres Berufsgehalt hängt auch von deinem zukünftigen Arbeitgeber ab. Mit einer Ausbildung in einem medizinischen Beruf könnte dein Arbeitgeber einer der Folgenden sein:

• öffentlicher Dienst
• private Unternehmen
• kirchliche Einrichtungen

Im öffentlichen Dienst ist dein Gehalt nach Tarifvertrag festgelegt und kann deshalb auch nicht verhandelt werden. Das heißt: ein sicheres, gutes Gehalt, aber keine so großen Verhandlungspannen wie bei privaten Arbeitgebern. Diese medizinischen Berufe haben ein besonders hohes Einstiegsgehalt:

• Medizinische/r Sektions- und Präparationsassistent/in (3.180 €)
• Chirurgiemechaniker/in (3.018 €)
• Medizinische/r Fachangestellte/r (2.950 €)

Weitere wichtige Berufe im Gesundheitswesen sind in der Pflege angesiedelt. In unserer immer älter werdenden Gesellschaft werden diese Gesundheitsberufe in Zukunft wichtiger denn je werden. Folgende Berufe im Bereich Pflege sind besonders beliebt:

Je nach Ausbildung kannst du in diesen Gesundheitsberufen später in Krankenhäusern, privaten oder öffentlichen Pflegeeinrichtungen, Praxen oder Privathaushalten arbeiten. In einigen dieser Berufe kannst du auch selbständig arbeiten und dein eigener Arbeitgeber sein, beispielsweise als Hebamme/Entbindungspfleger.

Auch darüber hinaus hast du bei den Pflegeberufen eine breite Auswahl an Tätigkeiten, die du ausüben kannst. Willst du ganz klassisch Patienten in Krankenhäusern pflegen, so sind die Berufe Hebamme/Entbindungspfleger, Gesundheits- und Krankenpfleger/in oder Pflegefachmann/-frau für dich interessant.

Willst du lieber in privaten Einrichtungen oder bei den Patienten zu Hause arbeiten, solltest du eher in Richtung Altenpfleger/in oder Fachkraft für Pflegeassistenz gehen.

Zuletzt gibt es auch pädagogisch angesiedelte Pflegeberufe, in denen du Menschen aller Altersstufen begleitest, um ihnen ein selbständiges Leben zu ermöglichen. Zu diesen Pflegeberufen gehören Heilerziehungspfleger/in und Heilerziehungspflegehelfer/in.

2021 wurden mit dem Pflegeberufegesetz die Pflegeausbildungen Gesundheits- und Krankenpfleger/in, Altenpfleger/in und Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in in eine generalistische Pflegeausbildung mit dem Titel „Pflegefachmann/-frau“ zusammengeführt. Du kannst dich aber trotzdem auf die Kinder- oder Altenpflege spezialisieren – das passiert dann in deinem dritten Ausbildungsjahr.

Welche Voraussetzungen brauche ich für Pflegeberufe?

Auch hier variieren die schulischen Voraussetzungen je nach Ausbildungs- und Berufswunsch. Folgende Soft Skills und Fähigkeiten solltest du aber allgemein für einen Beruf in der Pflege mitbringen:

• Empathie
• psychische und physische Belastbarkeit
• Flexibilität (Schichtdienst und lange Arbeitszeiten)
• Teamfähigkeit
• Spaß an der Arbeit mit Menschen
• Einfühlungsvermögen
• sorgfältige Arbeitsweise

Wie hoch ist das Gehalt für Pflegeberufe?

Auch in der Pflege herrscht zurzeit ein akuter Fachkräftemangel. Der Pflegereport schätzt, dass bis 2030 fast 500.000 beschäftigte Pflegekräfte in der Pflege fehlen werden. Das heißt, in einem Pflegeberuf ist dein Job besonders sicher und demnach auch dein Gehalt. In vielen Pflegeberufen gibt es zudem einen festen Tarifvertrag. Das bedeutet, dass dein Gehalt in diesem Tarifvertrag festgelegt ist, solange dein Arbeitgeber ein öffentlicher Arbeitgeber ist. In folgenden Pflegeberufen ist das mittlere monatliche Gehalt besonders hoch:

• Heilerziehungspfleger/in (3.170 €)
• Pflegefachmann/-frau (3.127 €)
• Hebamme/Entbindungspfleger (3.127 €)

Die letzte Gruppe der Gesundheitsberufe, auf die wir hier detailliert eingehen wollen, sind Pharmazieberufe. Folgende Ausbildungen und duale Studiengänge kannst du absolvieren, um später einen Job im Bereich Pharmazie machen zu können:

In den Pharmazieberufen wirst du hauptsächlich in Apotheken oder Laboren arbeiten, aber auch in Krankenhäusern oder Kliniken kannst du Karriere Pharmazieberufen machen. Generell hast du bei diesen Jobs eher weniger Kontakt mit Menschen und Patienten. Doch wenn du dich entscheidest, in einer Apotheke zu arbeiten, wirst du dennoch Kundenkontakt haben.

Als Pharmakant/in stellst du Medikamente, Medizin und Arzneimittel industriell her und verpackst sie. Mit dem dualen Studium Pharmazie wirst du nach bestandenem Staatsexamen und Approbation dann Apotheker/in. In den Berufen Pharmazeutisch-kaufmännische/r Angestellte/r und Pharmazeutisch-technische/r Assistent/in unterstützt du Apotheker.

Welche Voraussetzungen brauche ich für Pharmazieberufe?

Vor allem für den Beruf als Pharmakant/in oder das Duale Studium Pharmazie sind sehr gute schulische Leistungen inklusive Abitur oder Fachabitur eine Grundvoraussetzung. Abgesehen von den schulischen Leistungen sind auch folgende Soft Skills und Fähigkeiten in den Pharmazieberufen wichtig:

• Flexibilität
• hohes Konzentrationsvermögen
• präzise Arbeitsweise
• analytische Denkweise
• Teamfähigkeit

Wie hoch ist das Gehalt für Pharmazieberufe?

Die Gehälter fallen in den Pharmazieberufen teilweise sehr unterschiedlich aus. Am meisten verdienst du als Apotheker/in – vor allem dann, wenn du selbständig arbeitest. Doch auch in den anderen Berufen, die in dem Bereich Pharmazie vorgestellt wurden, lassen sich die Einstiegsgehälter sehen. Sie sehen wie folgt aus: